Wie erreichen Pflegekräfte mehr Zeit am Patienten?

Tipps und Tricks für einen entspannteren und stressfreieren Arbeitsalltag und gleichzeitig mehr Zeit für die Patientenfürsorge.

Die Tatsache, dass Pflegekräfte immer weniger Zeit für die Patienten haben, ist bereits ein länger bekanntes Problem im Gesundheitswesen. Der Zeitmangel im Pflegealltag führt zu viel Druck und langfristig zu Unzufriedenheit. Faktoren, welche diesen Druck beschreiben sind beispielsweise:

– Zeitmangel
– Überstunden
– Arbeitsverdichtung
– steigende Bürokratie
– Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz
– Krankheitsausfälle

 

Die daraus resultierende Unzufriedenheit seitens der Pflegekräfte überträgt sich mit der Zeit ebenfalls auf die Patienten, welche dadurch mit dem gesamten Krankenhausaufenthalt unzufrieden sind. Zudem nimmt durch all diese Aspekte die Attraktivität des Pflegeberufes ab und führt zu weniger besetzten Stellen, welche mit Überstunden aufgestockt werden.

Statistisches Bundesamt (Destatis) (2020). Krankenhauseinrichtungen.

Dieser Kreislauf benötigt zeitnahe Lösungen, um die Pflegekräfte zu entlasten und die Zufriedenheit zu steigern.

Die Anzahl der Krankenhäuser hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen (s. blaue Linie in der Grafik). Diese Abnahme und eine Reduzierung der Anzahl von 665.500 auf rund 494.300 Krankenhausbetten (s. rote Linie) bei einer gleichbleibenden prozentualen Bettenauslastung von ca. 90% (s. orangene Linie) führt zu einer starken Beanspruchung der Pflegekräfte. Dazu kommt, dass die Anzahl der behandelten Patienten immer mehr zunimmt und daraus eine verringerte Verweildauer resultiert. Die aktuell konstante Verweildauer von ca. 7,2 Tagen hat in den letzten Jahren abgenommen (s. dunkelblaue Linie). Dies bedeutet zugleich, dass die Pflege sich immer öfter an wechselnde Patienten gewöhnen muss und dadurch ein persönlicher Kontakt noch schwieriger, aber dennoch nicht unwichtiger wird.

Um diese Probleme langfristig zu lösen, können folgende Tipps hilfreich sein:

Verbesserte Rahmenbedingungen der Mitarbeiter und Einrichtungen:

Für eine bessere Arbeitsatmosphäre muss die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter gesteigert werden. Außerdem muss stets das höchste Maß an medizinischer Qualität und Wirtschaftlichkeit gelten/ bestehen.

 

Der Patient steht an erster Stelle:

Dieser Ansatz sollte niemals verloren gehen, weshalb Lösungen gefunden werden müssen, welche zu mehr Patientenorientierung und Patientensicherheit führen.

 

Lean Hospital Ansatz:

Die Leistungsfähigkeit der einzelnen Stationen muss erhöht werden, damit die Pflegekräfte wieder mehr Zeit für den Patienten finden.

Offener für das Thema Digitalisierung sein:

In Laufe der letzten Jahren hat es in fast allen Bereichen des Lebens einen digitalen Wandel gegeben, welcher erhebliche Vorteile und Erleichterungen mit sich bringt. Auch Krankenhäuser sollten diesem Thema offener gegenüberstehen und sich mit Systemen vertraut machen, die Arbeitsschritte erleichtern und Prozesse digitalisieren können.

Speziell die digitalen Kommunikationslösungen von Cliniserve zielen darauf ab, die Pflegekräfte in ihrem Stationsalltag zu entlasten. Zum einen ermöglicht das digitale Aufgabenmanagement Cliniserve CARE eine verbesserte Kommunikation mit Patienten wie auch mit Kollegen, sodass doppelte Laufwege gespart und Prozesszeiten verkürzt werden. Eine Pflegekraft läuft durchschnittlich zehn Kilometer in einer 8-Stunden-Schicht, je nach Fachgebiet und Stationsgröße. Auswertungen des UKSHs haben beispielsweise ergeben, dass mit dem Cliniserve CARE rund 25 Minuten pro Schicht effektiv gewonnen, 1000 km Laufwege pro Jahr sowie 50% Wartezeit beim Patiententransport gespart wurden. Hier gelangen Sie zum Artikel des UKSHs „Damit die Pflege Wege nur einmal gehen muss“.

Zum anderen wird eine digitale Kommunikation und Disposition im Ausfallmanagement mit Cliniserve TEAM ermöglicht, sodass lange Telefonketten und der Stress für Stationsleitungen, Pflegedirektoren und Pflegekräfte reduziert wird. Um Widerstände, Sorgen oder Ängste zu überwinden, wird ein ausführlicher Onboarding-Prozess durchgeführt. Damit wird erreicht, dass die Nutzung der Lösungen für Pflegekräfte, Stationsleitungen, Servicekräfte, Transportdienste oder Pflegedirektoren zur Gewohnheit wird und Cliniserve so zur Entlastung im Stationsalltag beiträgt.

Neue Vorsätze für die Pflegekräfte:

Gerade in der Winterzeit ist der Arbeitsalltag einer Pflegekraft oft trüb und trist. Die Buchautorin des Buches „Hygge in der Pflege. Die dänische Glücksformel für Gesundheitsfachberufe“ Andrea Fischer ist zugleich Beraterin und Coach für Krankenhäuser, Kliniken und Pflegeeinrichtungen. In ihrem Buch gibt sie einige Tipps, welche zu einem besseren Wohlbefinden am Arbeitsplatz als Pflegekraft führen:

  1. Stressfrei in den Tag starten mit ausreichend Zeit vor Arbeitsbeginn. Rechtzeitiges Aufstehen und bewusstes Trinken des ersten Kaffees/Tees/Wassers führt zu schönen Gedanken für den Start in einen neuen Tag.

  2. Gute Vorbereitung ist alles – für eine erholsame Pause ist es hilfreich im Vorwege leckeres Essen und Trinken einzuplanen.

  3. Smile! Die Kollegen*innen und Patient*innen mit einem Lächeln zu begrüßen kostet erstens keine Zeit und wird zweitens meistens mit einem Gegenlächeln belohnt.

  1. Lob tut nicht weh. Ein Danke oder anderes nettes Wort gegenüber den Kollegen*innen zeigt Wertschätzung und beeinflusst eine gute Zusammenarbeit.

  2. Entspannung ist wichtig – Pausen bewusst an der frischen Luft zu verbringen und dabei tief einzuatmen schöpft neue Kraft für die Weiterarbeit.

  1. Pflege ist wichtig – Erinnern Sie sich daran, wieso und mit welchem Optimismus Sie in den Pflegeberuf gestartet sind.

  1. Integration von unterstützenden Systemen/ Prozessen, um allgemein für Entlastung zu sorgen. Wie bereits im Abschnitt davor thematisiert, ist hier der Wandel und die Offenheit gegenüber Digitalisierung gemeint.

Damit diese Tipps voller Vorsätze zu Gewohnheiten werden, braucht der Menschen bewiesenermaßen ca. zwei Monate. Ein wichtiger Aspekt, um dies umzusetzen ist, dass Ziele klar und realistisch definiert werden. Zudem ist die Planung ein wichtiger Punkt, denn man sollte bewusst die Vorsätze in den Alltag integrieren. Ein weiterer und letzter Punkt ist die Belohnung, denn sobald man seine Vorsätze gut umgesetzt hat, kann man sich diesbezüglich deswegen belohnen. Mit ein wenig Geduld wird es immer leichter Vorsätze in den Alltag zu integrieren und nach ca. zwei Monaten ist der Vorsatz als Gewohnheit im Gehirn abgespeichert.

Letzten Endes brauchen Veränderungen Zeit. Krankenhäuser werden sich zukünftig mehr und mehr digitale Lösungen öffnen, um eine bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten. Zudem bietet die Digitalisierung viele Möglichkeiten, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern und Gesundheit zu schützen. 

Was sind Ihre Tipps für mehr Zeit am Patienten? Schreiben Sie uns gerne ein Kommentar in der unten stehenden Box!

Quellen:

Statistisches Bundesamt (Destatis) (2020). Krankenhauseinrichtungen

 

https://www.pflegen-online.de/11-hygge-tipps-fuer-pflegekraefte

 

https://www1.wdr.de/radio/wdr2/themen/servicezeit/gute-vorsaetze-162.html

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Jana Heuer

Da mich das Gesundheitswesen schon immer interessiert, habe ich nach meinen Betriebswirtschaftsstudium mit dem Schwerpunkt Krankenhausmanagement entschieden den eHealth Master zu machen. Gerade im Gesundheitswesen kann durch Digitalisierung ein echter Mehrwert geschaffen werden und ich möchte ein Teil dieses Prozesses sein. Für mein Praxissemester bin ich nach München gezogen, um bei Cliniserve im Sales & Business Development weitere praktische Erfahrungen zu sammeln.

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