WIE SICH DIGITALISIERUNG IN DER PFLEGE PRAKTISCH UMSETZEN LÄSST

 

Das Wort Digitalisierung ist seit einiger Zeit in aller Munde. Leider wird oft mehr geredet als gehandelt. Immerhin kann die Digitalisierung besonders in der Pflege für große Abhilfe sorgen.

Titelbild Digital in der Pflege

Da große Probleme in der Pflegebranche, wie zum Beispiel der derzeitige Pflegenotstand, mit traditionellen Methoden nicht zu lösen sind, sollte man den Anschluss jetzt erst recht nicht verlieren. Wir wollen Ihnen hier Ansätze und Beispiele zeigen, wie sich die Digitalisierung in der Pflege praktisch umsetzen lässt.

WARUM DIGITALISIERUNG IN DER PFLEGE IMMER WICHTIGER WIRD: DER PFLEGENOTSTAND IN DEUTSCHLAND

Betroffene, wie Ärzte, Pfleger und Patienten, beklagen sich über Missstände im Gesundheitswesen. Pflegeinstitutionen haben nicht genügend Pflegekräfte und die Arbeitsverhältnisse der Pflegerinnen und Pfleger verschlechtern sich kontinuierlich. Die Gründe hierfür sind zahlreich: unzureichende Anzahl an neu ausgebildeten Pflegekräften, fehlende Investitionen in die Pflege durch das Gesundheitssystem, Mangel an Pflegekräften in vielen Stationen und die dadurch resultierende Überlastung. In Zukunft wird sich die Situation auf Grund des Demographischen Wandels noch verschärfen, wenn nicht die nötigen Schritte und Entscheidungen getroffen werden.

Was Sie über den Pflegenotstand wissen sollten: Zahlen und Fakten

Der Pflegenotstand hat sich über die letzten Jahre kontinuierlich verschärft. Alleine in Deutschland sind heute mehr als 3,5 Millionen Menschen pflegebedürftig, bis 2050 soll die Zahl auf 5,3 Millionen steigen.

 

Landesweit sind mehr als 36.000 Stellen im Gesundheitswesen unbesetzt. Auf 100 offene Stellen bewerben sich nur 21 Interessenten laut dem Bundesministerium für Gesundheit. Gut ausgebildete Pflegekräfte wandern oft ins Ausland ab, denn dort sind die Belastung geringer, die Anerkennung und das Gehalt höher. In Deutschland kommen auf eine Pflegekraft 13 Patienten. Bei unseren Nachbarn in der Schweiz sind es nur 1:8. In Norwegen sogar nur 1:4. Das Gehalt ist mit 30.000 EUR im Jahr nur halb so groß wie in der Schweiz, wo Pflegekräfte rund 60.000 EUR verdienen. Erhöhter Stress und zunehmende Belastung führen in Deutschland zu mehr Krankheitstage für Pflegerinnen und Pfleger.

 

Quelle: Statista

Quelle: https://de.statista.com/infografik/16676/patientenzahl-pro-pflegekraft-im-internationalen-vergleich/

Wie kann diese Problemsituation in Deutschland also gelöst werden? Ein Ansatz: Durch die Digitalisierung verschiedener Prozesse Abhilfe für die Pflege schaffen.

WAS BEDEUTET „DIGITALISIERUNG“ IN DER PFLEGE?

Der Begriff “Digitalisierung” stellt heutzutage noch viele Organisationen vor große Herausforderungen. Vor allem in der Pflege stehen viele Einrichtungen noch am Anfang des digitalen Wandels, der sowohl interne Prozesse, das eigene Leistungsangebot, als auch den Kontakt zu Klienten beeinflusst und regelt.

 

Wir unterscheiden im Folgenden zwischen traditioneller, klassischer IT und der durch die Digitalisierung transformierten “neuen” IT. Diese wird nämlich im Vergleich zur traditionellen IT, die heute primär nur von Verwaltungs- und Fachkräften genutzt wird, im Laufe des digitalen Wandels kommunikations- und netzfähig gemacht.

 

Dies führt leider noch irrtümlich zu Bedenken der Mitarbeiter, die teilweise noch nicht erkennen, dass genau durch diese neuen Technologien neue Dienstleistungsangebote geschaffen werden, die einfach zu bedienen sind und die Pflege nachweislich entlasten.

Digitalisierung Papier
Der Mehrwert einer Digitalisierung der Pflegebranche

Viele erkennen leider noch nicht die Vorteile, die ihnen die Digitalisierung in der Pflegebranche mit neuen Technologien bringen kann.

 

Im Folgenden sind mehrere Möglichkeiten und Potenziale aufgelistet, wie durch neue Technologien Pflegebedürftige, aber auch Fachkräfte profitieren.

 

  • Die alltägliche Pflege wird zugunsten einer intensiveren Zuwendung entlastet
  • Durch den Einsatz mobiler Endgeräte wird mobiles, agiles Arbeiten möglich
  • Auf Wissen und Informationen rund um Pflege und Versorgung kann schneller zugegriffen werden
  • Soziale Beziehungen untereinander, aber beispielsweise auch zu Angehörigen werden besser gepflegt
  • Der Pflegeberuf wird durch die eingesetzte IT attraktiver und Mitarbeitenden kann IT-Kompetenzen erfolgreich einbringen
Zeit pro Tätigkeit und Schicht
1 Quelle: Fiedler et al. (2012) – „Analyzing what nurses do during work in a hospital setting“

In unser Grafik erkennt man, wie es zu einer Überlastung der einzelnen Pflegekräfte kommt. Es wird viel mehr Zeit mit fachfremden Aktivitäten verschwendet, als tatsächlich für den Patienten da ist.

 

Reicht ein Krankenhausinformationssystem (KIS), um digital aufgestellt zu sein?
Was ist ein KIS?

Das Krankenhausinformationssystem dient der Erfassung, Bearbeitung und Wiedergabe von Patientendaten in einer medizinischen Einrichtung. Das KIS, welches heutzutage fester Bestandteil aller Krankenhaus IT Systeme in Deutschland ist, soll den organisatorischen Ablauf sinnvoll steuern und verbessern.

 

Zusätzlich müssen für die digitale Pflegedokumentation häufig noch separate Systeme, wie beispielsweise der Anbieter Optiplan, Advanova oder Polavis integriert werden. Dann werden jegliche Informationen und andere Daten, die für die Dokumentation relevant sind, elektronisch im System gespeichert und den Mitarbeitern und ihren zugehörigen Bereichen zugeordnet.

 

Das KIS gehört in zur der im vorherigen Teil erwähnten alten, traditionellen IT und dieses System umfasst leider nicht alle Bereiche, und Prozesse die das Potenzial haben digitalisiert zu werden. Außerdem sind KIS Anbieter auf Grund ihrer Größe und Bestandssysteme sehr langsam in der Weiterentwicklung Ihres Systems (z.B. wegen der nötigen Sicherheit, die das System erfordert).

 

Unsere Leseempfehlung, falls Sie das Thema interessiert: Software Leitfaden für Krankenhäuser

 

Genaue Daten zu den Prozessen in der Einrichtung werden auch oft nicht genutzt, um Prozesse, Behandlungsergebnisse und die Personalauslastung zu verbessern.

 

Wenn Sie auch Erkenntnisse aus Daten Ihrer Klinik bekommen wollen, dann sollten Sie sich unbedingt die Lösungen von Cliniserve zu diesem Thema anschauen. Die Erkenntnisse sparen Ihnen nicht nur Zeit, sondern reduzieren auch den Stress der Pflegekräfte durch neu strukturierte Prozesse.

Wenn Sie also wirklich die Digitalisierung zu Ihrem Vorteil nutzen wollen, reicht das KIS alleine nicht. Es gibt deutlich weitergehendes Potenzial für innovative Lösungen, die Sie in Ihrer Klinik implementieren können, um Ihre Pflege zu entlasten.

Die Gefahren der Digitalisierung: die Sicherheit der Daten

Durch die digitale Unterstützung im Gesundheitswesen sollen Pfleger und Pflegerinnen in ihren Tätigkeiten und Aufgaben entlastet werden.

 

Durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen werden Kliniken und Krankenhäuser jedoch auch mehr in die Sicherheit der digitalen Ausrüstung investieren müssen. Aufgrund des digitalen Wandels von Abläufen und Tätigkeiten sollen solche schneller und effizienter erledigt werden.

 

Es gibt jedoch auch Risiken durch den digitalen Wandel im Gesundheitswesen. Missbrauch von Daten oder Stilllegungen von medizinischer Infrastruktur sind nur einige Beispiele dafür, was in Zukunft zu erwarten und zu befürchten sein wird. Deshalb werden Kliniken und Krankenhäuser in die digitale Sicherheit investieren müssen, um gegen solche Fälle gewappnet zu sein. Daten von Patienten können elektronisch gespeichert werden, jedoch müssen Patientendaten vor Missbrauch geschützt werden.

 

Das NHS zum Beispiel wurde letztes Jahr Opfer einer großen Cyber Attacke, die alle Systeme in jeglichen Krankenhäusern in Großbritannien infiziert und beschädigt hatte. Cyber Angriffe gehören zu den größten Risiken in der Digitalisierung und müssen kontinuierlich bekämpft und abgewehrt werden.

 

Das sollte Sie aber nicht daran hindern, digitale Prozesse bei sich einzuführen. Hier finden Sie einen Guide, wie Sie die Sicherheit Ihrer Daten gewährleisten können.

 

REINE IT IST NICHT DIGITALISIERUNG!

Digitalisierung bedeutet nicht ausschließlich, dass man eine neue IT-Infrastruktur in seiner Klinik einführt. IT ist nämlich nicht zwingend Digitalisierung.

 

Was bringt Ihnen die beste Software für Pflegekräfte, wenn keiner Ihrer Mitarbeiter sie nutzt?

 

Es ist also wichtig, Ihre Mitarbeiter vom Nutzen der eingeführten Software zu überzeugen. Nur so profitieren Sie im vollem Umfang von der Digitalisierung Ihrer Pflege.

 

Wir bei Cliniserve sind uns dieser Schwierigkeit bewusst und bieten Lösungen, um Ihre digitale Transformation zu unterstützen:

 

  • Schulungen
  • Ein verständliches und übersichtliches Nutzungserlebnis (UX) der Software
  • Erlebbare Entlastung für die Mitarbeiter durch Digitalisierung
  • Hilfe bei der Strukturierung Ihrer Klinik (nur mit der richtigen Organisation kann die IT Ihr volles Potenzial entfalten)

 

Ein attraktives Design der Software (User Experience)

Die Benutzerfreundlichkeit wird leider bei vielen Digitalisierungsprojekten vernachlässigt. Die Pflegekräfte, sowie die Patienten, sollen Spaß daran haben die neue Software zu benutzen. Die Gestaltung spielt dabei eine riesige Rolle.

 

Mit welcher Software hätten Sie mehr Lust zu arbeiten?

User Experience für eine bessere Erfahrung der Patienten

Der Unterschied sticht ins Auge. Die Benutzeroberfläche muss einfach zu bedienen sein und schön gestaltet sein. Langfristig kann das große Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Nutzer haben.

 

Diese Form des Interaktionsdesigns, User Experience, eng in Zusammenarbeit mit den Endnutzern ist im Bereich der Pflege von zentraler Bedeutung. Die Software wird so gestaltet, dass der Nutzer im Mittelpunkt gestellt wird und es ihm so leicht wie möglich gemacht wird, die Software zu bedienen. Besonders wichtig ist das bei denjenigen, die es nicht gewohnt sind mit Computern und Smartphones zu arbeiten.

 

Um die Pflege und Ihre Patienten dazu zu bewegen Ihre neue Software gerne zu nutzen, sollten Sie also bei der Einführung auf eine ordentliche User Experience achten.

 

Etablierte Prozesse digitalisieren

Die Digitalisierung bringt die Veränderung von Prozessen, Arbeitsweisen und Tätigkeiten mit sich. Durch die Digitalisierung erhoffen sich Krankenhäuser Zeiteinsparungen und mehr Effizienz.

 
Ergebnisse nach dem Einsatz von Cliniserve als mobilen Assistenten

Das Ziel ist es das Pflegepersonal zu entlasten. Pflegepersonal und Stationen werden mit Smartphones und Software ausgerüstet. Durch diese Ausrüstung werden Personalleiter besser und effizienter Prozesse und Entwicklungen verfolgen können.

 

Der Aufwand für Arbeitsprozesse soll durch digitale Assistenten verringert werden.

 

Überlastete Pflegekräfte werden durch digitalisierte Prozesse weniger Stress und erleichterte Arbeitsbedingungen haben. Routinearbeit soll so weniger Zeit in Anspruch nehmen und das Pflegepersonal mehr Zeit für Patienten aufwenden können.

 

Digitale Assistenten sollen bei der Delegierung von Tätigkeiten zwischen Pflegekräften und Servicemitarbeiter unterscheiden. Somit werden Pflegekräfte mehr Zeit für wichtige und qualifizierte Aufgaben haben.

Die richtige Organisation Ihrer Klinik finden

Wie bei allen Einführungen, braucht es auch bei der Digitalisierung der Pflege ein gewisses Fundament. Es müssen bereits funktionierende und zertifizierte Prozesse existieren, wenn man diese digitalisieren und dadurch vereinfachen will.

 

Es ist keine Lösung einen Prozess in einer Klinik zu automatisieren der nicht funktioniert.

 

Außerdem sollten nicht alle Prozesse im Krankenhaus automatisiert werden, wie zum Beispiel der Kontakt zum Mensch.

 

Das alles zu berücksichtigen erfordert natürlich viel Planung und Vorarbeit. Auch hier stehen wir Ihnen gerne bei Fragen zur Verfügung.

 

Schulung Ihrer Pflegekräfte

Damit die durchgeführten Maßnahmen zur Digitalisierung der Pflege auch von Ihren Mitarbeitern akzeptiert werden, ist ihre Weiterbildung essentiell.

 

Wenn man eine App nicht richtig bedienen kann, dann will man sie auch nicht benutzen. Bei Cliniserve legen wir deshalb großen Wert auf die Schulung der Pflegekräfte.

Cliniserve Co-Founder Julian Nast-Kolb

Bei Digitalisierungsprojekten sollten Sie am besten im kleinerem Rahmen anfangen. Das heißt: Bevor Sie Ihre ganze Klinik mit einer digitalen Lösung ausstatten, versuchen Sie doch erst mal mit einem Pilotprojekt auf einzelnen Stationen, um zu schauen, ob diese Lösung Ihnen auch wirklich den Mehrwert bringt, den Sie sich erhoffen. Erst danach sollten Sie sich Gedanken über den Aufwand zur Integration machen (selbstverständlich sind Integrationen jederzeit möglich).

 

Zusammenfassung
WAS SIE SICH MERKEN SOLLTEN
NEUE MÖGLICHKEITEN

Selbst wenn die Digitalisierung in der Pflege eine große Herausforderung darstellt, bietet Sie auch einen enormer Mehrwert durch neue Technologien.

RISIKEN

Cyber Angriffe gehören zu den größten Risiken der Digitalisierung und müssen kontinuierlich bekämpft und abgewehrt werden.

AKZEPTANZ

Akzeptanz der Pflegekräfte und Patienten: Sehen Ihre Mitarbeiter den Mehrwert, den Ihnen die Digitalisierung verspricht?

KOSTEN

Die Digitalisierung der Pflege muss kein Vermögen kosten: Fangen Sie erst klein mit Pilotprojekten auf einzelnen Stationen an und weiten Sie dann Ihr Vorgehen im zweiten Schritt aus.

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