Das Corona-Chaos ist omnipräsent und stellt unser Gesundheitssystem auf die Probe. Viele restriktive Maßnahmen gegen die Verbreitung des COVID-19 Virus sind bereits beschlossen worden: Zahlreiche Veranstaltungen wurden abgesagt, Schulen, Kindergärten und Kitas sind geschlossen, Home-Office für viele Arbeitgeber und -nehmer. Doch wer nicht ins Home-Office gehen kann, sind unsere Pflegekräfte. Sie werden jetzt besonders in den Kliniken gebraucht, aber gerade dort herrscht seit Jahren ein massiver Pflegenotstand. Die Gründe für den Pflegeengpass liegen auf der Hand: Schlechte Bezahlung, enorme physische und psychische Belastungen, fehlende Wertschätzung und Anerkennung. Zusätzlich setzen sich unsere wahren Helden in Zeiten der Grippewelle und des Corona Virus täglich dem Risiko einer Infektion aus. Mit der jetzt auch in den Krankenhäusern ankommenden Corona Welle, werden unsere Pflegekräfte mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert. In Deutschland gibt es im Vergleich deutlich mehr Intensivbetten und Beatmungsgeräte als in anderen Ländern (2,5x Betten pro 1000 Einwohner im Vergleich zu Norditalien), aber es gibt kaum zusätzlich verfügbare Pflegekräfte, die nun die weiteren Patienten versorgen können.
Bestätigte COVID-19 Fälle (Blau) und verfügbare Betten auf der Intensivstation
Die Pflegekräfte kämpfen nicht nur mit einer völligen neuen und unbekannten Situation, sondern zusätzlich auch mit internen Ausfällen in der Pflege, hauptsächlich verursacht durch gewöhnliche Erkältungen, die Grippe, Stress oder weil sie durch die neue Sachlage keine Betreuung für Ihre Kinder finden und nun selbst auf ihre Kinder aufpassen müssen. Dieser Betreuungsengpass für die eigenen Kinder lässt die Pflegekräfte regelrecht verzweifeln, denn sie versuchen ihre Kinder irgendwie zu versorgen in den kommenden Wochen, dennoch wissen sie nicht wie: In der Arbeit werden sie dringend gebraucht und zu Oma und Opa dürfen die Kinder in der jetzigen Situation auch nicht, weil diese zur Risikogruppe gehören. Die Folge sind hohe Arbeitsbelastung, Notfallpläne und Überstunden. Um dieses Problem zu lösen müssen die Stations- und Schichtleitungen aufwändige Telefonketten durchlaufen, um die zusätzlich benötigten Schichten oder die durch Krankheit oder Ausfall bedingten freien Schichten wieder neu zu besetzen. Dieser Prozess kostet die Stationsleitung in der Regel circa 50 min, die viel dringender benötigt wird für die Versorgung der Patienten auf der Station – die Stationsleitung ist stets auch als Arbeitskraft eingeplant.
Digitale Systeme im Ausfallmanagement können hier Abhilfe schaffen und das Personal an dieser Stelle entlasten. So lassen sich zum Beispiel mit der Cliniserve TEAM Lösung unkompliziert Schichtausfälle im Team kommunizieren. Spontane Einsätze können so schnell und einfach ohne aufwändige Telefonate angenommen werden – zudem werden die Pflegekräfte für die kurzfristige Annahme von Schichten mit Prämien ihrer Wahl belohnt und erhalten so eine zusätzliche Form der Wertschätzung für ihren Einsatz
Dennoch sind wir alle jetzt besonders gefragt, um die Pflegekräfte nachhaltig zu entlasten und das nicht nur in Zeiten eines Virus Ausbruches. Jeder kann helfen, indem man achtsam und wachsam ist, die Hygieneregeln beachtet, wie gründliches Händewaschen und sich an die Nies- und Hustenetikette hält. Weiterhin hilft es Reisen und gesellschaftliche Aktivitäten auf das Nötigste zu reduzieren und wenn möglich gänzlich einzustellen. Dabei ist das primäre Ziel, die Anzahl der Infektionen zu reduzieren und den exponentiellen Anstieg der Infektion möglichst flach zu halten (vgl. Grafik). Mit #flattenthecurve wird genau dazu aufgerufen, unser Gesundheitssystem und unsere Pflegekräfte nicht völlig zu überlasten. Um die Gesundheit sicherzustellen und jegliche Ansteckungsgefahr zu reduzieren, müssen auch zahlreiche Einzelhändler und Dienstleister ihren Geschäftsalltag einstellen oder auf Home-Office umstellen. Zusätzlich sollte jeder von uns im privaten Alltag die sozialen Kontakte reduzieren.
Es ist eine Zeit des Verzichts und Privilegien, wie entspannt mit Freunden zum Essen gehen oder den Vereinstätigkeiten nachzugehen sind nicht mehr möglich. Dafür lenkt diese Ausnahmesituation nun den Blick auf die Berufsgruppe, die jetzt am dringendsten gebraucht wird: fürsorgliche Pflegekräfte für die erkrankten Patienten. Vielleicht ist auch CoVid-19 genau der nötige Impuls für mehr Wertschätzung in der Pflege, um so die Wünsche der Pflegekräfte auch nachhaltig, in Zeiten nach Corona, erhören zu lassen. So gilt zu hoffen, dass so eine extreme Situation auch zu einem nachhaltigen Wandel in der Pflege, der die Einhaltung von arbeitsrechtlichen Grundlagen, z.B. Ruhezeiten und keine Überstunden, faire Löhne und ausreichendes Personal sowie respektvoller Umgang fördert. Denn ohne unsere wahren Helden können keine Menschenleben gerettet werden.
Deswegen sollten wir allen Pflegekräften danken, die egal ob Grippewelle oder ein neuartiges Virus, wie das Corona Virus, immer professionell ihre Arbeit durchführen und Ruhe bewahren und täglich Empathie und Altruismus für die Patienten zeigen. Danke, dass es euch gibt!
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